Verschneite Buchen von Richardfabi
Da wir Tierexperimente moralisch ablehnen und die für eine Computersimulation notwendigen Programmierer unseren Finanzrahmen übersteigen, bleibt nur das Selbstexperiment: Das Coconat-Team wird zu Digitalen Nomaden auf Zeit. Schnell fällt die Wahl des Aufenthaltortes auf Bali, dort haben wir Freunde, es gibt Coworking Spaces wie Sand am Meer und es ist wunderbar warm. Für sechs Wochen begeben wir uns 11.544 km weiter südöstlich auf die Jagd nach der maximalen Produktiviät.
Dreamland Beach, Bali – von Kris Martin
Anfangs wohnen wir bei Freunden, ein Coworking Space ist nur 10 Min. entfernt, direkt an einem schicken Surferstrand gelegen. Jung, dynamisch, hochmotiviert, unsere Laptops unter den Arm geklemmt machen wir uns auf den Weg: geschlossen (ohne Angabe von Gründen)! Mmmhhh… na gut. Dann arbeiten wir eben bei unseren Freunden: schickes Haus mit Pool. Aber, oha, das ist garnicht so einfach sich auf die Arbeit zu konzentrieren wenn man gleichtzeitig Spaß mit seinen Freunden haben möchte, seinen Alltag organisieren muss, kochen usw.. außerdem ist das Internet in den Suburbs von Denpasar recht launisch und die ganze Nachbarschaft eine Baustelle, keine Chance auf Konzentration. Nein, so wird das nichts!
Wunderschönes Amed, Bali – von Julianne Becker
Also raus in die Pampa, Amed, Ostbali. Hier ist es wunderschön, ruhig… Coworking Spaces sucht man vergebens aber jedes Hotel und jedes Restaurant bietet wifi, leider meist sehr, sehr langsam. Letztendlich finden wir aber doch noch unseren perfekten Platz zum arbeiten: Ein kleines Resort direkt vorm Korallenriff mit 5mbit Standleitung, Tischen zum arbeiten, und sogar Steckdosen… alles was den Laptoparbeiter glücklich macht. Also, los gehts… aber, arghh!. Der Bildschirm zeigt nur noch Datensalat. Einige Recherchestunden später wissen wir, den Rechner hat das zeitliche gesegnet. Schuld: Die hohe Luftfeuchtigkeit.
Ja, das ist ein Stapel Geld
Drei Wochen sind vorbei, unsere Produktivität lässt sehr zu wünschen über aber schön ists allemal…
Zum Schluss doch noch Workation
Ungeschliffener Diamant oder totaler Schrott?
Als wir 2012 die Idee zu Coconat (damaliger Arbeitstitel: Media Ranch) hatten, glaubten wir, Brandenburg würde von alten Bauernhöfen und Schlössern wimmeln die nur darauf warteten von uns wachgeküsst zu werden. Die Realität ist bekanntlich eine strenge Lehrerin: Wir besichtigten ca. 75 teilweise traumhafte Immobilien, doch keine erfüllte alle unsere Erwartungen.
Julianne vor den Resten feudaler Pracht
Sie waren zu klein, zu groß, zu verfallen, zu teuer, zu laut, zu schlecht erreichbar, zu unflexibel (Stichwort: Denkmalschutz) oder mit viel Geld und wenig Geschmack zu Tode saniert. Nach unzähligen Gesprächen mit Bürgermeistern und Immobilienmaklern, hektoliterweise verfahrenem Benzin sowie von der Internetrecherche wundgetippten Fingern drohte uns langsam aber sicher die Puste auszugehen.
Dann, an einem sonnigen Tag Anfang August besichtigten wir hinter Potsdam eine leerstehende DDR-Ferienanlage die zwangsversteigert werden sollte. Das Gebäudeensemble blieb leider wie so oft hinter unseren Erwartungen zurück. Doch dann, als wir uns schon wieder enttäuscht auf den Rückweg gemacht hatten und tief in uns gekehrt über unsere ungewisse Zukunft nachgrübelten tauchte plötzlich ein skurriles Gebilde am Straßenrand auf: Eine Mischung aus Palast der Republik und Stadtschloss direkt am Berghang im Wald gelegen. Es war Liebe auf den ersten Blick!
For months we scanned the world pretty systematically, but it looked like we were alone. There are tons of seminar houses out there, plus artist residencies and congress hotels. There are coworking spaces in tourist destinations like Ko Lanta, Bali, and Gran Canaria. There are providers of workation trips to interesting cities, beautiful beaches and to Brandenburg. But, a place like ours, located in nature and built for nomadic laptop workers from the creative hubs, didn’t seem to exist on planet Earth.
After these lonely first months, at the corkworking conference in Barcelona in winter 2013, we finally met a group of people that had the same thoughts and came to the same results we did. The very nice owners of the coworking space Mutinerie (French for mutiny) from Paris were planning to turn an old farmhouse, from 1780 in Saint Victor de Buthon and 90 minutes from the capital, into a retreat for laptop workers.
The historic farmers house is the heart of the space
Since it became clear very fast that we needed more time to talk than the short breaks of the conference, Julianne and Janosch travelled to France in spring 2014 for six weeks. We were working in the coworking space in Paris and at the almost fully renovated Mutinerie Village, beautifully located between apple plantations and wide-open cattle range land.
During these productive weeks, our French friends and our-selves were thinking about products and names (this is were we came up with Coconat!) and exchanged knowledge about similar ideas worldwide. For sure we planed future common projects and how we could use the network Copass, which also belongs to our partners, to connect to other projects like our two.
Mutinerie Village is now open, and offering permaculture farming in addition to coworking and is already very successful.
Permaculture is part of the concept
Thank you very much for the good time in France. We planted a seed, by working together and creating a partnership, from which we expect much more to grow.
To our common future and that many new places like ours will open up – cheers, Prost, and santé!